„Dank Aktienoptionen gehe ich abends ruhig schlafen – egal, wie sich der Markt entwickelt.“
– Peter M.
In vielen Büchern geht es vor allem darum, wie man mit Optionen Einkommen generieren kann – unabhängig davon, ob der Markt steigt oder fällt. Auch wie man sein Depot gegen größere Verluste absichern kann. In diesem Buch steht eine andere Strategie im Mittelpunkt, die besonders dann funktioniert, wenn der Markt sich seitwärts bewegt: der Verkauf von sogenannten Put-Credit-Spreads. Diese Methode ist eine der einfachsten Möglichkeiten, sich ein passives Zusatzeinkommen an der Börse aufzubauen.
Im Gegensatz zu Immobilieninvestitionen erfordert dieser Ansatz keinen Mieterverkehr, keine Reparaturen und keine laufende Instandhaltung. Stattdessen kann man ihn bequem digital umsetzen – mit wenigen Klicks am Smartphone oder Laptop. Klingt erst einmal zu schön, um wahr zu sein. Ja, es gibt eine Hürde zwischen dem, wo man jetzt ist, und dem, wo man sein möchte (jeden Monat passives Einkommen generieren). Diese Hürde ist Bildung – über Optionen und deren richtige Nutzung informiert zu sein.
Wir beginnen gemeinsam mit den Grundlagen. Später folgen konkrete Strategien und praxisnahe Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Bevor wir aber direkt ins Thema einsteigen, ein wichtiger Hinweis: Der Optionshandel wirkt oft komplizierter, als er tatsächlich ist – vor allem wegen der Fachbegriffe, mit denen man zu Beginn konfrontiert wird. Begriffe wie „Delta“, „Theta“ oder „Gamma“ klingen zunächst abstrakt, sind aber nicht zwingend notwendig, um loszulegen.
Die Finanzwelt hat, wie viele andere Bereiche auch, ihren eigenen Jargon. Denken Sie zum Beispiel an die Medizin, die Luftfahrt – oder an Teenager. Auch dort begegnet man Ausdrücken, die Außenstehende kaum verstehen. Genauso ist es bei Optionen. Lassen Sie sich von der Sprache nicht abschrecken – wir nehmen die Dinge Schritt für Schritt durch.
Wenn Sie bereit sind, sich auf das Thema einzulassen, können Sie mit einem grundsätzlichen Verständnis weit kommen – ganz ohne mathematisches Spezialwissen. Optionen sind nicht „nur etwas für Profis“. Wer schon einmal eine Autoversicherung abgeschlossen hat oder Leasingverträge kennt, bringt bereits erste Parallelen mit. Im Grunde funktionieren Optionen ähnlich.
Was sind Aktienoptionen?
Eine Aktienoption ist ein Vertrag zwischen zwei Parteien. Dabei erhält eine der beiden das Recht, innerhalb eines bestimmten Zeitraums Aktien zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Eine Option bezieht sich immer auf 100 Aktien. Dieses Recht kann – muss aber nicht – ausgeübt werden. Optionen helfen, Risiken zu managen oder gezielt zu investieren.
Es gibt zwei Hauptarten:
- Call-Optionen: Sie geben das Recht, Aktien zu einem bestimmten Preis zu kaufen.
- Put-Optionen: Sie geben das Recht, Aktien zu einem bestimmten Preis zu verkaufen.
Der Fokus in diesem Buch liegt auf Put-Optionen, da diese sich auch zum Generieren von Einkommen nutzen lassen – dazu später mehr. Zunächst ein einfacher Einstieg in beide Varianten.
Call-Option – Das Recht zu kaufen
Stellen Sie sich vor, Sie möchten eine Aktie kaufen, die derzeit bei 300 $ steht. Sie sind aber unsicher, ob der Preis nicht bald fällt – möchten aber auch nicht den nächsten Kursanstieg verpassen. Statt direkt 30.000 $ für 100 Aktien auszugeben, können Sie einen Call kaufen. Zum Beispiel für 1.000 $ erhalten Sie das Recht, die Aktie innerhalb eines bestimmten Zeitraums für 300 $ zu kaufen – selbst wenn der Marktpreis später deutlich höher liegt. Steigt der Preis auf 600 $, können Sie die Aktie dennoch für 300 $ kaufen – oder den Vertrag mit Gewinn verkaufen.
Sinkt der Kurs hingegen, verfällt der Call wertlos – Ihr Verlust liegt dann bei den 1.000 $ Einsatz. Das ist deutlich weniger als ein möglicher Verlust bei Direktkauf der Aktie.
Put-Option – Das Recht zu verkaufen (Schutz)
Nun ein Beispiel für eine Put-Option. Sie haben bereits Aktien im Wert von 30.000 $ gekauft und möchten sich gegen einen Kursrückgang absichern. Durch den Kauf eines Puts sichern Sie sich das Recht, diese Aktien zum heutigen Kurs zu verkaufen – selbst wenn der Markt später stark fällt. Das ist vergleichbar mit einer Versicherung.
Fällt die Aktie auf 150 $, greift Ihre Option. Sie können trotzdem zum Preis von 300 $ verkaufen. Die Absicherung hat eine Prämie gekostet – sagen wir 1.000 $ – aber Sie haben einen größeren Verlust verhindert.
Warum werden Optionen manchmal als „riskant“ wahrgenommen?
Viele Menschen sehen Optionen als riskant, weil sie missverstanden werden. Dabei geht es bei den meisten Optionen genau darum, Risiken zu begrenzen. Die eigentliche Gefahr entsteht, wenn man nicht weiß, wie sie funktionieren. Und genau deshalb klären wir diese Punkte jetzt auf einfache Weise.
Ein Vergleich aus dem Alltag
Der Kauf einer Put-Option lässt sich gut mit einer klassischen Versicherung vergleichen. Wenn Sie ein Auto besitzen, schließen Sie eine Police ab, die Ihnen im Fall eines Schadens den Wert ersetzt. Bei Aktien funktioniert das Prinzip ähnlich: Mit einer Put-Option sichern Sie sich gegen Wertverluste ab.
Put-Optionen können aber nicht nur gekauft, sondern auch verkauft werden – und genau das ist die Strategie, die wir später im Buch detailliert behandeln: Sie verkaufen Börsenversicherungen und erhalten dafür eine Prämie – eine sofortige Zahlung auf Ihr Konto.
Optionen in der Praxis – Ein reales Beispiel
Ich investiere zum Beispiel in Coca Cola (KO) einem sicheren Dividendenzahler. Aktuell steht die Aktie bei 70 $. Das ist ein aktueller Wert von 7000 $. Wenn ich in diesem Jahr alle Dividenden mitnehmen möchte und sie im nächsten Jahr gesichert für diese 7000 $ verkaufen kann, kaufe ich also einen Put – mit einem Strike von 70$. Aktuelle Kosten 330 $.
Ein Beispiel:
GEKAUFT +1 KO 16th Jan 2026 $70 Put @ $0.30
Das bedeutet: Ich habe eine Option gekauft, die mir erlaubt, 100 KO-Anteile zum Preis von 70 $ zu verkaufen – egal, wie sich der Markt entwickelt. Die Kosten betragen 330 $ (weil jede Option sich auf 100 Anteile bezieht). Diese Option ist bis Januar 2026 gültig.
Diese Art von Transaktionen wirkt anfangs vielleicht komplex – aber sie ist erlernbar. Und je öfter Sie solche Vorgänge sehen, desto vertrauter werden sie Ihnen.
Zusammengefasst
- Call-Optionen = das Recht, Aktien zu kaufen
- Put-Optionen = das Recht, Aktien zu verkaufen
- Optionen = Schutzinstrumente, keine reinen Spekulationsprodukte
- Missverständnisse entstehen vor allem durch Fachjargon
Und: Sie müssen kein Börsenprofi sein, um Optionen zu verstehen. Wenn Sie das Grundprinzip nachvollziehen konnten, haben Sie bereits eine wichtige Hürde genommen.
Abschließende Gedanken
Wenn Sie gerade das Gefühl haben: „Das war viel Information“ – keine Sorge. Es geht nicht darum, sofort alles zu beherrschen. Wichtig ist nur, dass Sie das Prinzip hinter Optionen verstehen: Sie helfen, Risiken zu managen – oder gezielt Einnahmen zu generieren. Beides lernen Sie in diesem Buch Schritt für Schritt.
Im nächsten Kapitel steigen wir tiefer in die Methode ein, wie man mit dem Verkauf von Optionen – konkret: Put-Optionen – tatsächlich ein regelmäßiges Einkommen erzielen kann. Und wie Sie das Ganze sicher und strukturiert umsetzen.
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